Bild einer Steuererklärung beim Finanzamt

21.08.25 t/redaktion b/ageing better

Vom Feindbild zur helfenden Hand: Wenn das Finanzamt deine Steuererklärung übernimmt

Steuererklärungen – ein Synonym für Bürokratie, Frust und das Gefühl, dass der Staat einem das Leben absichtlich schwer machen will. Doch in Hessen startet jetzt ein Pilotprojekt, das die Steuererklärung revolutionieren könnte: "Die Steuer macht jetzt das Amt!"

Was steckt hinter dem Pilotprojekt?

In Nordhessen, genauer gesagt im Raum Kassel, übernimmt das Finanzamt für rund 6.000 Bürger:innen die Erstellung der Einkommensteuererklärung für das Jahr 2024. Voraussetzung: Die betroffenen Personen sind nicht steuerlich beraten oder vertreten und haben die Abgabefrist bereits versäumt. Statt einer Mahnung erhalten sie einen Vorschlag für den Steuerbescheid, der nach vier Wochen automatisch rechtskräftig wird – es sei denn, sie widersprechen oder reichen eine eigene Erklärung ein.

Das Verfahren basiert auf den bereits vorliegenden Daten, wie Lohn, Rente und Versicherungsbeiträgen, die dem Finanzamt über gesetzliche Meldepflichten übermittelt wurden. So wird das jährliche Rechnungen wälzen für viele Bürger:innen überflüssig – ein echter Fortschritt in Sachen Entbürokratisierung!

Spart nicht nur Zeit, sondern auch Stress

Die Steuererklärung ist für viele Menschen eine lästige Pflicht, die unzählige Stunden, Nerven und oft auch Geld kostet. Besonders für diejenigen, die keine Steuerberater:innen haben oder sich mit der Materie nicht auskennen, ist der Prozess oft undurchsichtig und entsprechend tendenziell keine Freizeitbeschäftigung, die man seinen Freund:innen am Abend euphorisch vorträgt. Doch das Pilotprojekt zeigt, dass es auch anders geht: Der Staat kann als Partner auftreten, der das Leben erleichtert, anstatt es unnötig zu verkomplizieren.

Natürlich bleibt dennoch abzuwarten, ob es Schwachstellen gibt und wo sie liegen könnten. Beispielsweise erwarten einige, dass durch die Automatisierung wichtige individuelle Aspekte übersehen werden könnten. Das Projekt sieht jedoch ausdrücklich vor, dass Bürger:innen weiterhin die Möglichkeit haben, eigene Angaben zu machen oder eine vollständige Steuererklärung einzureichen, wenn sie mit dem Vorschlag nicht einverstanden sind.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Das hessische Pilotprojekt ist ein mutiger Versuch, die Steuererklärung zu entmystifizieren und der Bevölkerung den Rücken freizuhalten. Es zeigt, dass der Staat nicht nur fordern, sondern auch entlasten kann. Wenn dieses Modell Schule macht, könnte es ein Vorbild für andere Bundesländer sein und einen echten Wandel in der Verwaltungskultur einläuten.